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Windräder: Schrecken mit teurem Ende

Von Edgar Gärtner

Zwischen Bochum und Castrop-Rauxel muss jetzt nach einem Gerichtsbeschluss der gerade fertig gestellte hundert Meter hohe Betonmast für ein großes Windrad wieder abgerissen beziehungsweise gesprengt werden. Eine Anwohnerin hatte geklagt, weil sich das Monster nur 270 Meter vor ihrem Haus in der Hauptblickrichtung befindet.

Sowohl das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen als auch der 8. Senat des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Münster sahen im absehbaren Schattenwurf des drehenden Rotors der Windkraftanlage (WKA) eine unzumutbare Einschränkung der Lebensqualität der Anwohner. In einem zuvor ergangenen Urteil hatte das OVG festgelegt, dass der Abstand zwischen einer WKA und Wohnhäusern mindestens doppelt so groß wie die Gesamthöhe der WKA samt Rotor sein muss. Bei der bis zur Rotorspitze etwa 150 Meter hohen WKA in Gerthe bei Bochum wären das 300 Meter.
Für unproblematisch hält das OVG WKA erst ab 450 Meter Abstand zur Wohnbebauung. Das Land NRW empfiehlt einen Abstand von 700 Metern, Umweltschützer sogar 1.000 Meter. Die Betreiber der WKA in Gerthe, ein Kollektiv niedersächsischer Landwirte mit dem Namen „Godewind“, versuchten vergeblich, die Anwohner mit dem Angebot von Baumpflanzungen und von finanziellen Entschädigungen umzustimmen. Das Bundesverwaltungsgericht (BVG) hat inzwischen die Revision abgelehnt, wodurch das Urteil des OVG Münster rechtskräftig geworden ist. Nun muss „Godewind“ den 100 Meter hohen „Spargel“ sprengen lassen. Was mit dem 30 Meter tiefen Stahlbeton-Fundament geschieht, ist noch nicht geklärt.

Dieser Fall wirft ein Schlaglicht auf die noch weitgehend ungelöste Problematik des Rückbaus von WKA. Geködert von hohen jährlichen Pachtzahlungen von 15.000 Euro und mehr je Windrad, haben Landwirte landauf, landab bereitwillig Äcker und Wiesen
für den Bau der Flügel-Monster zur Verfügung gestellt und dabei nicht selten die Kosten der eventuell notwendigen Demontage der Anlage auf die leichte Schulter genommen. Dabei sind Pleiten von WKA-Betreibern beileibe keine Seltenheit. Denn vor allem an Mittelgebirgsstandorten bleiben die Erträge oft hinter den optimistischen Ertragsschätzungen in Gefälligkeitsgutachten zurück. Im Falle einer Insolvenz der WKA-Betreiber bleiben aber an den Landbesitzer auf diesen Kosten sitzen. Um die Landwirte zu beruhigen, boten ihnen die Windmüller zunächst Rückstellungen in Höhe von 25.000 Euro je Windrad an und stellten ihnen daneben einen unrealistisch hohen Wiederverkaufswert der WKA in Aussicht. Es stellte sich aber bald heraus, dass die tatsächlichen Rückbaukosten ein Vielfaches davon betragen. Der Agraringenieur
Tilman Kluge hat im Auftrag des hessischen Main-Taunus-Kreises ermittelt, dass mindestens fünf Prozent der Investitionssumme einer WKA für die Rückbaukosten angesetzt werden müssen. Bei den verbreiteten WKA-Modellen E 70 und E 82 des größten deutschen Herstellers Enercon, die jeweils über drei Millionen Euro kosten, wären das mindestens 150.000 Euro. Bei den größeren Modellen E 112 und E 126 entsprechend mehr.

Man muss sich vor Augen halten, um welche Betonmassen es hier geht: Die E 112 steht auf einem Stahlbeton-Fundament mit einem Volumen von 1.200 Kubikmetern. Die modernere E 126, die eine Gesamthöhe von fast 200 Metern erreicht, benötigt ein Fundament von 1.500 Kubikmetern Beton, der mit 180 Tonnen Stahl armiert ist. Auf dem runden Fundament, das 3.500 Tonnen wiegt, steht der Turm aus konischen Stahlbeton-Segmenten, der 2.800 Tonnen auf die Waage bringt. Das auf dem Turm sitzende Maschinenhaus mit Generator wiegt 340 Tonnen, die Nabe mit den Rotorflügeln aus glasfaserverstärktem Kunststoff noch einmal 320 Tonnen. Damit der Boden das Gesamtgewicht von über 7.000 Tonnen tragen kann, muss er zuvor mithilfe von Schottergranulat, das in 30 Meter tiefe Bohrlöcher gepresst wird, verdichtet werden. Dadurch kommt es zu Beeinträchtigungen des lokalen Wasserhaushalts. Ohne die aufwändige Entfernung des Fundaments ist deshalb die Rückkehr zu einer normalen landwirtschaftlichen Nutzung der aufgegebenen WKAStandorte nicht möglich. Inzwischen gehen die Kostenschätzungen für den Rückbau von Windkraftanlagen weit über den Ansatz Tilmann Kluges hinaus. WKA-Fundamente wurden unseres Wissens noch nie beseitigt.

Fundamentarmierung für Windindustrieanlage Enercon E82 in Ingersheim

 

 

Bild: By Mussklprozz (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0 )], via Wikimedia Commons

Naturgesang macht selten krank 

„Man muss derzeit nur Landschaften finden, die optisch noch nicht durch die Verheerungen der Windrad-Industrie zerstört wurden…“

Wir möchten diesen Artikel zum Anlass nehmen und uns bei all unseren Unterstützern bedanken. DANKE, dass wir windradfrei geblieben sind. DANKE, dass unsere Augen über eine liebliche bewaldete Hügellandschaft schweifen dürfen.

Für uns heißt es WEITERHIN ACHTSAM BLEIBEN. Wie wir bereits in Erfahrung gebracht haben, wartet der Projektwerber nur auf den negativen Bescheid des Verwaltungsgerichtshofes, um das Windparkprojekt Gnadendorf-Stronsdorf neu einzureichen.

Wie versprochen halten wir Sie am Laufenden und melden uns sobald es Neues gibt.

Bis dahin wünschen wir Ihnen alles Gute. Passen Sie gut auf sich auf und vor allem bleiben Sie gesund!

 

Gedanken zur ZeitenWende

Die Coronakrise ist weltweit in aller Munde und mit ihr leider auch viele unausweichliche, aber notwendige Begleitmaßnahmen zur Eindämmung dieser Pandemie. Auch unser schönes Land Österreich befindet sich in diesen schweren Tagen im Ausnahmezustand und wird es wohl noch längere Zeit bleiben müssen. Schulen, öffentliche Einrichtungen, Geschäfte und vieles mehr sind seit Wochen geschlossen und soziale Kontakte wurden auf das Notwendigste reduziert.

Manche Menschen haben trotz dieser schwierigen Lage das Glück, in dieser Zeit die Natur in ihrer blühenden Pracht zu beobachten, fernab von Stress und Menschenmassen vielleicht sogar das Frühlingserwachen im eigenen Garten zu bewundern oder die wärmenden Sonnenstrahlen zu genießen. In unserer heutigen schnelllebigen Zeit ist dies wahrlich ein Luxus, den man sich sonst nur selten gönnt. Viele von uns stimmt es traurig und nachdenklich, dass es eine so schreckliche Pandemie braucht um das alles wieder mehr schätzen zu lernen.

Dies ist aber genau der Punkt, der uns hoffen lässt, dass Politik und Wirtschaftskonzerne die Grenzen des Machbaren erkennen und damit auch eine neue Art des Denkens und Handelns in Bezug auf Natur- und Umweltschutz Einzug halten kann. Geldgier, Machtstreben und die übertriebene und zügellose Globalisierung haben Mutter ERDE bereits unermesslichen Schaden zugefügt. Wie sich das Coronavirus auf unsere Umwelt auswirkt und was die Corona-Krise für die Umwelt in Österreich bedeutet? ExpertInnen von Global2000 geben erste, vorsichtige Schätzungen ab, die Sie hier nachlesen können.

Lasst uns diese Zeit nutzen um über unser Konsumverhalten nachzudenken und wieder schätzen zu lernen was in unserem Leben wirklich wichtig ist. Die heimischen Bauern und die Nahversorgung mit Lebensmitteln aus der Region sollten die Gewinner nach diesen entbehrungsreichen Tagen sein um wieder mehr Wertschätzung und einen gerechteren Lohn für ihre schwere und verantwortungsvolle Arbeit zu erhalten.

„Am Ende wird alles gut.
Und wenn es noch nicht gut ist,
ist es noch nicht das Ende!“

 

Wir wünschen Ihnen und Ihren Liebsten trotz allem eine ruhige und besinnliche Osterzeit. Passen Sie gut auf sich auf und vor allem bleiben Sie gesund!

Herzliche Ostergrüße
Vera Penisch und Gerhard Loidolt

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Ein Rätsel zur Ablenkung gefällig?
Dieses freut sich schon darauf gelöst zu werden.

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Nach „LIEBEN“ ist „HELFEN“ das schönste Zeitwort der Welt.
(Bertha von Suttner, 1843-1914)

Unser Spendenkonto: AT602011124611168205

Ungeschminkte Tatsachen

Vor kurzem war folgender Artikel in der NÖN zu lesen:

…..um weiterzulesen in den Artikel klicken…..

Folgende Stellungnahme zu diesem Artikel war in der Printausgabe gleich daneben zu lesen:

Manche Politiker glauben allen Ernstes, dass durch den Bau einiger Windkraftanlagen in landschaftlich sensiblen Zonen ein positiver Effekt für den Klimawandel erreicht werden kann. Solche Aussagen sind rein populistisch und lenken vom eigentlichen Ziel geschickt ab, nämlich gutes Geld damit zu verdienen. Darum geht es doch in Wahrheit, aber das darf man ja nicht laut sagen!

Niemand von Wirtschaft und Politik verliert je ein Wort darüber, wie viel an wertvollen Ressourcen beim Bau von Industrieanlagen, wie es z.B. auch Windkraftanlagen sind, verlorengehen und welch tiefgreifende Einschnitte in Natur und Landschaft notwendig sind, bis solche Anlagen fertig sind. Von besserer Lebensqualität der Menschen vor Ort kann daher nicht die Rede sein, im Gegenteil. Immer mehr wertvolles Ackerland geht verloren und der Bodenverbrauch und die Versiegelung fruchtbarer Erde nimmt stetig zu. Diese Tatsache beim Namen zu nennen, vermissen viele Menschen von Politikern und Wirtschaftslobbyisten.

Wir sagen dies unverblümt und deshalb bitten wir auch um Ihre wertvolle Unterstützung. Vielen Dank!

Gerhard Loidolt
Bürgerinitiative „Stoppt den Windpark Gnadendorf – Stronsdorf“

 

Windige Politik

Dass sich Politiker bei diversen Veranstaltungen stets von ihrer besten Seite präsentieren wollen und dem Volk nach dem Mund reden, ist hinlänglich bekannt. Im täglichen Geschäft wird dann oft das Gegenteil von dem praktiziert, was vorher gesagt und hochgelobt wurde.

Ein leuchtendes Beispiel dazu ist die Debatte um den geplanten Windpark Gnadendorf – Stronsdorf.

Da wird von einer wunderbaren Landschaft gesprochen, in der es noch lebenswert ist und man sich gut erholen und relaxen kann. Gleichzeitig wird aber hinter den politischen Kulissen versucht das Projekt mit allen Mitteln durchzuboxen. Eine wahrlich skandalöse Situation!

Dass es aber auch Politiker bzw. Bundesländer gibt, wo das nicht so ist, beweist die kürzlich aufgeflammte Debatte um Windparks im Land Salzburg. Da heißt es etwa in einem Salzburger Printmedium: „Wie in Salzburg aus einem Lüfterl ein Sturm wird“ und es werden Fragen gestellt wie: „Brauchen wir Windenergie um jeden Preis? Oder wäre es klüger, die politische Energie in andere Schwerpunkte zu stecken?“ LH Haslauer spricht in diesem Zusammenhang von Glaubenskriegen rund um die Windkraft und dass man die in Salzburg nicht braucht!!! Salzburg kann auch ohne Windräder gut leben.

Und was geschieht im Bundesland NÖ, wo alles nur durch die rosarote Brille gesehen und hochgelobt wird? Hier versucht man kritische Stellungnahmen zu solchen Diskussionen öffentlich gar nicht erst aufkommen zu lassen und man ist nach wie vor dabei, unsere schöne Heimat mit Monsterwindrädern zu zerstören. In den Bezirken Mistelbach und Gänserndorf stehen die mit Abstand meisten Windräder von ganz NÖ, ja fast sogar österreichweit. (Wind in ZahlenAnzahl WKAs in NÖ) Und das obwohl erst kürzlich in einem Radiobericht – Radio NÖ, 24.7.2018 – zu hören war: NÖ bezieht zu 100% Strom aus erneuerbaren Energien!

Erneuerbare Energien forcieren JA, aber mit Augenmaß und Weitblick! Es gibt genug andere Möglichkeiten Energie zu erzeugen, ohne ganze Landstriche mit Windrädern zu verschandeln und damit uns und vor allem unseren Kindern und Enkelkindern wertvolle Erholungsräume zu nehmen. Andererseits gäbe es genug Potential Energie einzusparen was natürlich die bessere Alternative wäre. Hier müsste vonseiten der Politik viel stärker Werbung und Bewusstseinsbildung betrieben werden.

Die BI „Stoppt den Windpark Gnadendorf-Stronsdorf“ bekennt sich selbstverständlich zum Ausbau der Erneuerbaren Energien, aber nicht so, wie es derzeit vom Land NÖ betrieben wird, wo über berechtigte Sorgen von Bürgerinnen und Bürgern zu diesem Thema einfach drübergefahren wird.

Wir haben nur diese eine WELT, in der wir leben und tun so, als gäbe es kein MORGEN was die Ausbeutung unserer natürlichen Ressourcen bzw. Bodenschätze betrifft. Geld und Macht scheinen alles zu zerstören was viele Generationen vor uns mühsam aufgebaut haben.

Blick auf Gnadendorf Richtung Norden (Laa an der Thaya)
Gnadendorf Blickrichtung Gaubitsch

Nachhaltige Landschaftsbildzerstörung im Weinviertel! Wer gibt Wirtschaftslobbyisten und Politikern das Recht dazu?

(Quelle: https://windfakten.at/?xmlval_ID_KEY[0]=1234)
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Seit Ende 2017 sind in Österreich 1.260 Windkraftanlagen in Betrieb, die 9,84% des täglichen Strombedarfs Österreichs abdecken. Die restlichen 90,16% werden mit Wasserkraftwerken, Biomasseanlagen, etc, erzeugt.

Davon stehen, drehen und blinken 401 Windräder alleine in der Region Weinviertel 57,86% aller niederösterreichischen Windräder stehen im Weinviertel!

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Stellt man diese 9,84% Stromgewinnung den Ökosteuern, die wir Konsumenten an die Stromanbieter zahlen müssen, gegenüber, so steht fest, dass nicht wir die Nutznießer von Ökostrom sind, sondern Betreiber, Zulieferfirmen, Kommunen und Investoren.

Verlierer ist auf jeden Fall die Natur, die uns umgibt.

Wir müssen gut abwägen, welches Erbe wir den uns nachkommenden Generationen hinterlassen – eine vitale, landwirtschaftlich geprägte Kulturlandschaft – die für uns selbst, den Erholungssuchenden, die unsere Region sehr schätzen und nutzen, wertvoll ist … oder?

Es kann nicht nur Anliegen der Bürgeriniative sein, die Landschaft um den Buschberg und im nördlichen Weinviertel in dem Zustand zu erhalten, wie wir sie von jeher kennen.

Wenn wir nichts dagegen unternehmen, wird wohl bald das gesamte Weinviertel mit Windrädern zugepflastert sein, sieht man sich diesen prognostizierten Zuwachs der Windkraft an.

(Quelle: https://windfakten.at/?xmlval_ID_KEY[0]=1234)

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Aber welchen Preis würden die Natur und damit wir selbst dafür bezahlen? Dies kann und darf nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Es müssen für uns und unsere Nachkommen noch genügend unberührte Naturlandschaften erhalten bleiben, denn nicht alles darf der grenzenlosen Gier einiger wenigen Profiteure geopfert werden.

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Gedanken einer heimatverbundenen Naturliebhaberin:

Naturerhaltung statt Landschaftszerstörung 

Naturerhaltung statt Landschaftszerstörung 

oder anders formuliert

„Bodenlos macht arbeitslos“

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Quelle: Gnadendorfer Gemeindenachrichten von BGM Manfred Schulz vom 20.12.2017

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Angesichts dieser, in den Gemeindenachrichten 2017 verlauteten vorzeitigen Siegesmeldungen stellen wir, jene 700 BürgerInnen von Gnadendorf und dem nördlichen Weinviertel, die gegen dieses Projekt unterschrieben haben und die vielen, die sich außer dem Bürgermeister von Gnadendorf auch noch Gedanken um die nachfolgenden Generationen machen, viele Fragen:

Es ist schön, wenn ein Bürgermeister als Zeichen der Verbundenheit mit seinen Gemeindebürgern möglichst viele Hände schüttelt und sich bei jeder Möglichkeit mit den verschiedenen Gruppierungen des Ortes zum Fotoshooting dazugesellt. Aber ist das schon Demokratie?

Geht es hier nicht lediglich darum, einer Bevölkerungsgruppe finanzielle Vorteile zu verschaffen, die aber langfristig der gesamten Region schaden werden:
Durch die Zerstörung der intakten Natur und Umwelt, durch eine, bisher nie dagewesene Unruhe in der Landschaft, nächtliches Geblinke und immer wieder auch Lärmbelästigung. (Schauen Sie sich in der Region um Schrick und von dort weiter nach allen Richtungen um!)

War das, was wir bisher an Versteckenspiel, Heimlichtuerei und Diskriminierung hinterrücks erlebt haben, schon das Gespräch, von dem der Bürgermeister und Landtagsabgeordnete immer wieder spricht, dass es so segensreich die „Leit zaum kumma losst “?

Wenn ein Bürgermeister als Vertreter der Bauernschaft mithilft, wertvolles Ackerland und eine erhaltenswerte Natur- und Kulturlandschaft zu vernichten, statt diese Flächen für nachkommende Generationen zu bewahren und zu erhalten, dann stellt sich für uns die Frage: In welchem Auftrag handelt er: Im Auftrag der BürgerInnen? Im Auftrag der Landesregierung? Im Auftrag des Lagerhauses? Im Auftrag der EVN? …

Gehört eine intakte Landschaft aber nicht allen Bevölkerungsgruppen ?

Bodenlos macht arbeitslos“ heißt es in einem Bericht der Österreichischen Hagelversicherung. Darin wird zu Recht kritisiert, dass in Österreich täglich ein kleiner Bauernhof zubetoniert wird. Das entspricht einer Fläche von ca. 30 (!) Fußballfeldern. Herr LH-Stellvertreter Dr.Stephan Pernkopf hat sich seinerzeit in diesem Bericht mit seiner Unterschrift ebenfalls gegen weitere Bodenversiegelung ausgesprochen. Doch in seinem täglichen politischen Geschäft weiß er offenbar davon nichts mehr, da er auch für weitere Windparks, ungebremsten Bau von Autobahnen und Umfahrungsstraßen etc. eintritt!!
Auch riesige Einkaufszentren mit großflächigen Parkmöglichkeiten verschlingen wertvolles Ackerland und versiegeln dadurch unseren Boden zusätzlich.

Alt-LH Dr. Pröll sagte einmal bei einer Rede im Jahr 2013 völlig richtig: Der Fortschritt bei der Alternativenergie darf nicht zum Rückschritt im Landschaftsbild führen (Anm. unsererseits: Vermutlich stehen deshalb rund um seine Heimatgemeinde Radlbrunn keine Windräder!) Warum haben diese wahre Aussage viele Politiker noch immer nicht zur Kenntnis genommen?
Geht es dabei vielleicht doch nicht so sehr um die immer wieder in Anspruch genommene Rettung der Welt vor der Klimakatastrophe, die uns selbst ein ebenso dringliches Anliegen wäre, als vielmehr um die Bedienung von großen Industriezweigen?
Ansonsten gäbe es ja noch viele Möglichkeiten des Energie-Sparens, wie effektive Wärmedämmung, Ausbau der Solarenergie etc., die allesamt in Zukunft die ungeheure Flut an Windrädern wieder hinfällig machen werden.
Nur: Wer wird dann für die Entsorgung der Ruinen bezahlen?

Den Zauberspruch des Herrn Dr. Stephan Pernkopf, dass eine riesige Anzahl von Windrädern im Weinviertel die AKWs im Nachbarstaat hinfällig machen werden, glauben wir dann, wenn die ersten AKWs abgebaut und nicht mehr erneuert werden.

Als gelerntem Landwirt müsste es dem Gnadendorfer Bürgermeister und LAbg. doch ein brennendes und vorrangiges Anliegen sein, die wertvollen Ackerflächen und Kulturlandschaften, wie es die Naturparkregion um den Buschberg mit seiner reichen Artenvielfalt an Fauna und Flora nun einmal ist, für „seine“ Bauern zu erhalten, anstatt sie an Wirtschaftskonzerne und Lobbyisten quasi zu verkaufen und eine Industriezone daraus zu machen. Geld ist wahrlich nicht alles auf dieser Welt und wir haben bekanntlich nur diese eine!

Bis heute haben wir in relativ kurzer Zeit über 700 Unterschriften gegen dieses Projekt erhalten und es würden täglich noch mehr werden, wenn wir weiter sammeln würden. Es ist uns bisher nicht ermöglicht worden, in einem so gewichtigen Anliegen wie die Gestaltung der Landschaft und der Zukunft der Menschen in dieser Region, mit der, von uns als Gesprächspartnerin gewünschten Landeshauptfrau Kontakt aufzunehmen.

Auch in diesem Zusammenhang entsteht in uns manchmal der Eindruck, eher in einem diktatorischen Staat als in einer Demokratie zu leben.

Jedenfalls kann das Ausgrenzen von Bürgerinnen und Bürgern, die sich um die Lebensqualität ihrer Heimat berechtigte Sorgen machen, nicht im Sinne verantwortungsbewusster Politik sein.

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„Nichts bietet einen so trostlosen Anblick,
wie die von Menschenhand vergewaltigte Natur.“
(Erich Limpach, 1899 – 1965)

Windkraft im Weinviertel – eine Erfolgsstory??!

Für wen ist die Windkraft im Weinviertel eigentlich eine Erfolgsstory?

Wenn man die Meinungen einiger Politiker dazu liest, können Windkraftanlagen ja in Wirklichkeit nur für die Windkraftlobbyisten und den damit beauftragten Politikern von Nutzen sein, weil man in den letzten Jahren damit gut Geld verdienen konnte und offenbar noch immer verdient. Die nicht geringen Ökostromabgaben der Stromkunden sprechen hier eine deutliche Sprache.

„Atomkraftwerke“ und „Erneuerbare Energie“ werden als Schlagworte dabei gerne zur unsinnigen Argumentation benutzt um die Bevölkerung vom Nutzen des Windkraftausbaus zu überzeugen. Wer sich genauer informiert, weiß schon lange, dass unsere Nachbarstaaten sicher nicht auf ihre AKW verzichten werden. Unsere Landschaft wird jedoch nachhaltig durch riesige Windkraftanlagen inmitten einer intakten unberührten Natur zerstört. Die Landschaft gehört aber allen Menschen und nicht nur einigen wenigen Profiteuren und Technokraten, denen Natur- und Umweltschutz scheinbar völlig egal ist.

Warum kann sich die Politik nicht endlich dazu durchringen andere Formen erneuerbarer Energien zu forcieren, wie z.B. Solar/Photovoltaiktechnik, wo jeder Hausbesitzer selbst sofort den Nutzen daraus ziehen kann? „

Einige aktuelle Artikel zu diesem Thema:

Klimaschutzbericht

Das Umweltbundesamt stellt unserer Regierung beim Klimaschutz in seinem jüngsten Bericht ein vernichtendes Zeugnis aus.

In einer Aussendung im ORF- Teletext vom 1.9.2017 ist laut WWF und GLOBAL 2000 von einer „Bankrotterklärung der Regierung beim Klimaschutz“ die Rede.

Obwohl in Österreich bereits 1200 Windräder unsere Landschaft schon dramatisch verändert haben und angeblich so saubere Energie (von den „Entstehungsssünden“ eines Windrades spricht man ja nicht gerne, weil diese unsere Umwelt schwer belasten und Bodenschätze vernichten) produzieren – zumindest reden uns das Politik und Wirtschaft immer wieder ein – , sind die Treibhausgasemissionen in Österreich im Jahr 2015 im Vergleich zu 2014 um 3,2% gestiegen!! Ein Widerspruch in sich, den uns so mancher Politiker und Lobbyist erst einmal erklären muss.

Der Windkraftausbau dürfte also doch nicht der Weisheit letzter Schluss sein und könnte schneller als manchen lieb ist, in einer Sackgasse enden. Anzeichen dafür gibt es schon. Auch in Deutschland weiß man das bereits schon seit längerer Zeit.

Stattdessen müsste man bei den Menschen das Bewusstsein beim Energiesparen im privaten und öffentlichen Bereich schärfen. Besonders hier ist die Politik und jeder Einzelne gefordert seinen Beitrag zu leisten.

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„Am Ende gilt doch nur, was wir getan und gelebt,
und nicht was wir ersehnt haben.“

Arthur Schnitzler

Weitere 13 Windräder geplant

Vor einigen Tagen wurde uns überraschend ein Plan (datiert mit 25.04.2017) und somit die Bestätigung für weitere geplante 13 Windräder im Bereich Patzmannsdorf, Kammersdorf, Dürnleis, Diepolz und Kleinweikersdorf zugeschickt.

Windpark Nappersdorf-Kammersdorf

Eine Folge der Ökostrom-Novelle mit weiteren lukrativen Förderungen für die Windkraft?
Die unverschämten Betreiber sichern sich jetzt schon mit „30 Silberlingen im Gepäck“ die Flächen und keilen bei den Bauern …..

Wie verzweifelt muss die Windkraftlobby sein, einen geeigneten Platz für Windräder zu finden?
Auf diesem Plan ist sehr gut zu erkennen, dass auf diesem Gebiet nur sehr wenig Platz für den Bau von Windrädern zur Verfügung steht. Mit den roten Kreisen wurde der Mindestabstand von 1,2 km zu den Ortschaften markiert. Zu der angrenzenden Gemeinde wäre jedoch ein Abstand von 2 km notwendig, außer es wird einer Abstandsreduktion durch die Gemeinderäte zugestimmt!

Wurde dem bereits zugestimmt oder ist man hier einfach so frech und geht davon aus, sowieso diese Zusage zu bekommen?
Würde sich ohne diese Zusage überhaupt ein Windrad ausgehen?

Es bleibt nur zu hoffen, dass die betreffenden Bauern den drängenden Bitten der Windparkbetreiber zur Überlassung ihrer Grundstücke für die Errichtung weiterer Windräder nicht nachgeben.