Staatzer Bürger blieben standhaft

Am 5. und 6. Mai 2024 fand in der Marktgemeinde Staatz eine Meinungsumfrage zu einem geplanten Windpark statt.

Dieses eindeutige Votum ist ein klares und verantwortungsbewusstes Bekenntnis der Staatzer Bevölkerung für den Erhalt ihrer wunderbaren Naturlandschaft und gegen weitere Landschaftsbildverschandelung und Bodenverbrauch.

Im Vorfeld dieser Meinungsumfrage wurde seitens der Windkraftbetreiber und der Gemeinde viel Werbeaufwand betrieben um eine deutliche Zustimmung für dieses Projekt zu erzielen.

Beispielsweise wurde mit einem 10 Cent pro kWh – „Zuckerl“ ab Inbetriebnahme des Windparks geworben oder, wie uns von Menschen in der Region berichtet wurde, sogar mit Gratiseis und Verpflegung bei den Feiern anlässlich des Maibaumaufstellens. Hier wurde unserer Meinung nach traditionelles Brauchtum bewusst für Werbezwecke missbraucht.  

Diese leicht durchschaubaren und moralisch verwerflichen Methoden, die mit Stimmenkauf vergleichbar sind, wurden aber von den meisten Bürgerinnen und Bürgern richtig erkannt und spiegelten sich im Wahlergebnis mehr als deutlich wider.

In diesem Zusammenhang wären folgende Fragen seitens der Windkraftbetreiber klar und transparent zu klären:

    Gilt der versprochene “günstige“ Stromtarif auch dann, wenn die Betreiberfirma in Konkurs geht bzw. der Windpark oder einzelne Windräder an einen neuen Investor verkauft werden sollte?

    Wer ist für den Abbau von Windrädern zuständig, wenn diese von einem anderen in- oder ausländischen Investor übernommen werden und würde dies auch tatsächlich geschehen?

    Warum können Grundstücksbesitzer nach Vertragsunterzeichnung mit einer Betreiberfirma nur mehr sehr schwer aus einem einmal abgeschlossenen Vertrag wieder aussteigen und dürfen sich öffentlich dazu kaum äußern?

Wenn die Windkraftbetreiber und die Politik nun von Enttäuschung zum Ausgang der Umfrage sprechen, ist das unserer Meinung nach nur das Ergebnis eines völlig verfehlten Umgangs mit den betreffenden Menschen vor Ort.

Arroganz, Überheblichkeit und die mangelnde Bereitschaft für eine offene und ehrliche Diskussion auf Augenhöhe sind letztlich für ein solches Abstimmungsergebnis maßgeblich verantwortlich. Man muss bei derart wichtigen Entscheidungen die ganze Wahrheit auf den Tisch legen und darf die Bürger nicht “von oben herab“ mit schön gefärbten Halbwahrheiten abspeisen. Wenn man nur einseitig die Vorteile präsentiert und mit tollen Geldversprechungen Werbung betreibt, darf man sich nicht wundern, wenn der Schuss nach hinten losgeht.

Nach den Weinviertler Gemeinden Leitzersdorf und Gaubitsch hat nun auch die Staatzer Bevölkerung eindrucksvoll bewiesen, dass man nicht mehr so leicht auf fragwürdige Versprechungen seitens der Politik und Windkraftlobby reinfällt.

Dies ist nicht zuletzt auch das Verdienst von einigen mutigen und engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die im Vorfeld von Meinungsumfragen und Volksbefragungen mit vergleichsweise geringem Aufwand viele offene Fragen ins rechte Licht gerückt haben um dadurch der Bevölkerung ihre Lebensqualität zu erhalten und Natur- und Umweltschutz in den Vordergrund zu stellen. Alles andere ist reine Geschäftemacherei!

Wo mit viel Geld geworben wird, geht es meist nicht mit rechten Dingen zu und man wird zurecht misstrauisch!

Es bleibt zu hoffen, dass unsere Gemeindevertreter in Zukunft wieder mehr mit den Menschen vor Ort in einen ehrlichen Dialog auf Augenhöhe treten und nicht das liebe Geld im Vordergrund stehen würde.

Es wäre auch höchst an der Zeit, dass einmal ein Bürgermeister den Mut hätte aufzustehen um mit seinem Rücktritt ein Zeichen zu setzen und damit der Bevölkerung seine Solidarität zu zeigen, wenn es darum geht unlautere Praktiken von Geschäftemachern anzuprangern und aufzudecken!   

Dieser Leitspruch möge dazu beitragen, dass sich in Zukunft noch mehr engagierte und mutige Menschen finden, die energisch für Natur- und Umweltschutz eintreten!

Das Land um Laa als uralte und einmalige Kultur- und Naturlandschaft (Naturpark Leiser Berge, Buschberg, Staatzer Klippe. Laaer Ebene, „Blaue Wand“ bei Stronsdorf mit dem Sieben-Berge-Blick) muss windradfrei bleiben!

Frühere Bürgermeister des Landes um Laa haben das in einem Beschluss seinerzeit auch richtig erkannt. Kein Bürger versteht, warum dies jetzt nicht mehr gelten sollte.

Ausbau der Erneuerbaren Energien (Windparks) JA, aber nicht in derart sensiblen Lebensräumen!

Dieses Gebiet ist daher aus dem aktuellen Zonierungsplan des Landes herauszunehmen.

Wir brauchen in Zukunft wieder mehr Politiker, die mit Verstand, Herz und Augenmaß das Wohl ihrer Landsleute im Auge behalten und uns Bürger nicht mit fragwürdigen Projekten zu „beglücken“ versuchen! Dann wird sich auch das Image der Politik wieder verbessern.

Es muss endlich Schluss damit sein, Andersdenkende auszugrenzen und deren Meinungen zu ignorieren. Wer dies tut, spaltet nicht nur die Gesellschaft, sondern schadet damit letztendlich auch sich selbst!